Datenrettung: Risiko NAS Server

Diese Samsung Festplatte ist aus 2 Metern Höhe auf den Boden gefallen..

Gastartikel der Kroll Ontrack GmbH, Böblingen

Die Menge der Daten nimmt immer weiter zu. Cisco prognostiziert, dass sich bis 2014 das jährliche Datenvolumen auf rund 767 Exabyte vervierfachen wird. Immer häufiger werden gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen große Datenmengen in NAS-Systemen (Network Attached Storage) gespeichert.

Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, schneller Datenzugriff und ein vergleichsweise niedriger Administrationsaufwand sind verlockende Vorteile. Doch im Ernstfall ist die Datenrettung aufwändig, da in NAS Systemen häufig proprietäre, nicht standardisierte Dateisysteme eingesetzt werden, wie Kroll Ontrack, Marktführer für Datenrettungsservices und Datenrettungssoftware, aus Erfahrung weiß.

Datenverlust kann auch in NAS-Systemen niemals ganz ausgeschlossen werden. Das Risiko lässt sich aber minimieren,wenn man im Vorfeld einige entscheidende Tipps der Datenrettungsexperten von Kroll Ontrack beachtet.

1. Nicht an der Datensicherheit sparen: Wer bei Backuplösungen spart, macht oft schon den entscheidenden Fehler. Denn Rettungen im NAS sind nicht weniger aufwändig als in anderen, komplexeren Speicherlösungen. Bei der Anschaffung von Festplatten für das RAID-System sollte nicht gespart werden. Im Optimalfall wählen Administratoren Festplatten mit einer Zulassung für den 24h-Dauerbetrieb, schnellen Zugriffszeiten und großem Cache. Auch Sicherheitslösungen wie Virenscanner und Firewalls zum Schutz der gespeicherten Daten vor Bedrohungen aus dem Internet sollten im Budget eingeplant werden.

2. RAID ist Pflicht: Unternehmen gleich welcher Größe sollten mindestens ein RAID5 aufsetzen. Die Hardwarekosten sind zu vernachlässigen, gerade wenn man den Wert der Informationen und den Schaden bei Datenverlust gegenrechnet.

3. Einkaufsfüchse kaufen verschiedene Chargen: Am besten ist es, Festplatten aus verschiedenen Produktions-Chargen zu erwerben. Eventuell produktionsbedingte Fehler oder Ausfallanfälligkeiten lassen sich so reduzieren. Zudem sinkt das Risiko, dass Festplatten innerhalb kurzer Zeit in einer Kettenreaktion ausfallen.

4. Standards (ein)setzen: Es wird empfohlen standardisierte Platten mit Microsoft-Dateisystemen oder Linux EXT3 bzw. XFS zu verwenden. Alternative, proprietäre Formate mit wenig oder oft gar nicht dokumentierten Dateisystemen machen die Datenrettung im Ernstfall zeit- und kostenaufwändiger.

5. NAS-Fahrplan: Jeder Administrator sollte gewissenhaft das eingesetzte NAS-System dokumentieren. Wichtige, häufig vergessene Einzelheiten sind BIOS-Version, Controller-Version und verwendete Dateisysteme. Eine exakte Dokumentation erleichtert im Bedarfsfall die Datenrettung und spielt auch für die Einhaltung der Compliance eine wichtige Rolle.

6. Übungssache: Erweiterte NAS-Lösungen sollten vor der endgültigen Einrichtung von erfahrenem Personal getestet werden. Bei unsachgemäßer Erweiterung kann es zum Komplettausfall und damit zum Datenverlust kommen.

7. Mit kompetenten Servicepartnern zusammenarbeiten: Nur wirklich erfahrene Partner können im Notfall schnell herausfinden, welcher Defekt vorliegt oder was zu tun ist. Sie können auch im Vorfeld einen sicheren Backup planen, einrichten und gegebenenfalls warten.

8. Backup mit doppeltem Boden: Da eine Datenrettung gerade bei NAS RAIDs in der Regel möglich, aber aufwändig ist, empfiehlt es sich, regelmäßig einen zusätzlichen Backup geschäftskritischer Daten auf anderen Speichermedien anzulegen.

9. Versicherung gegen Datenverlust einplanen: Die Folgeschäden durch nicht möglichen Zugriff auf Daten sind ein unkalkulierbares Risiko. Es gibt aber spezialisierte Versicherungsangebote für die finanziellen Folgen bei der Wiederherstellung von Daten nach Systemausfällen, aber auch für Datenverlust infolge von Feuer oder Wasser, Vandalismus, Einbruch, Kurzschluss sowie Über- und Unterspannung.

10. Auf den „worst case“ vorbereitet sein: Für den Ernstfall sollte man präventiv einen Datenrettungsanbieter zur Verfügung haben. Dadurch können die nötigen Rettungsmaßnahmen schnell eingeleitet werden. Das erspart viele Fehler, die sonst in der ersten Panik entstehen.

„Angebote wie die Einrichtung eines NAS-Servers mit 1 TB für wenige hundert Euro sind für kleine und mittelständische Unternehmen natürlich ein verlockendes Versprechen in Sachen Datensicherheit. Datenverlust durch mögliche technische Probleme sollte aber in die Kostenbilanz mit einbezogen werden, denn die Datenrettung im NAS kann sehr aufwändig werden. Beim Thema NAS sollte man nicht an der falschen Stelle sparen, wobei sich 100-prozentige Datensicherheit leider nicht kaufen lässt. Kommt es zum Datenverlustfall im NAS, ist Kroll Ontrack der richtige Ansprechpartner“, erläutert Peter Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack.

Quelle: Kroll Ontrack

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